Welche Rollen hat Siddhartha im Verlauf seines Lebens angenommen und welche Lehrer lernte er?
Siddharthas Charakter hat sich während der ganzen Geschichte immer wieder verändert. Er schlüpfte sogar in Rollen von Personen, welche er zu Beginn verabscheute, wie jene der Kindermenschen (S.67; Mitte), welche er verachtete oder, netter ausgedrückt, belächelte. (S.110-111) Zu Beginn lebte er ein Leben als Brahmanensohn (S.9) und wurde durch die Erziehung und das Lernen ebenfalls zu Brahmane, doch er war damit Unzufrieden (S.10 unten), denn er fühlte, dass ihm die Brahmanen ihre Weisheit schon so weit als möglich mitgeteilt haben (S.11 oben) und er nicht weiter kommt, will die Urquelle (Atman) zum eigenen Ich finden (S.12 unten). So entschliesst er sich zum Samana zu werden (S.14) und nahm auch seinen Freund und treuen Begleiter Govinda mit. Dieses unterschied sich wesentlich zum Leben eines Brahmanen: Er ass nur einmal, niemals gekochtes und fastete 15 oder sogar 28 Tage. (S.17) Er lernte schmerzen zu Ertragen und mit wenig Atem auszukommen, sowie seinen Herzschlag zu beruhigen. (S.18) Er löste sich vom Ich und war Tier und Stein, tot wie lebendig. (S.19) Dies war eine Rolle die er verkörpert und eine lehrreiche Zeit, aber nicht in der gleichen Art lehrreich wie die Zeit als Brahmane, nicht Wissen und Theorie, keine Verse und Texte sondern die Fähigkeit mit wenig auszukommen, in sich selbst zu gehen und Schmerz zu ertragen. Er lebt wie ein Asket, er lebt einfach enthaltsam.
Nachdem sich die Geschichte verbreitet, ein Mann namens Gotoma sei es gelungen, die Vollendung zu erreichen, machen sich Siddhartha und Govinda auf die Suche nach eben genanntem. Govinda entschliesst sich Gotoma anzuschliessen, doch Siddhartha trennt sich von Givinda und der Gruppe, er weiss, sein inneres Ich würde nie zur Ruhe kommen, wenn er sich ebenfalls anschliessen würde (S.35). Die nächste Etappe in seinem Leben beginnt, als er die Stadt betritt; er wird zum Kindermenschen. So nennt er die dem Weltlichen ergebenen Menschen, welche im krassen Gegensatz steht zum Leben des Samanas (S.67). Er versetzte sich in ein Leben der Lüste, erarbeitet Reichtum, erlebt das Gefühl von Macht und und Wollust und bleibt trotzdem immer Samana, obwohl er sich auch diesem Leben voll hingibt. (S.67) Siddhartha lernt „Spiel der Liebe“, welches ihm Kamala beibringt. In der Rolle des Kindermenschen wird er zum Kaufmann, zum Händler, der es verstand Gewinn zu erzielen, obwohl er sich nicht darum schert (S.62) und dennoch gelingt es ihm durch seine Ruhe, die er noch aus seiner Zeit als Samana in sich hat, die richtige Entscheidung zu treffen. Doch wie erwähnt, er bleibt Samana und dies bemerkt Kamala und auch Siddhartha. Ohne ein Wort zu sagen lässt er sein „Leben“ hinter sich und zieht weiter und weiter bis er einen bekannten Fährmann trifft. Dieser hat ihm bei der ersten Überquerung des Flusses, damals in umgekehrter Richtung, prophezeit, dass er dereinst zurückkehren werde.
Nun beginnt die Zeit als Fährmann, die ihm schlussendlich zum Vollendeten macht. Das Wassers des Flusses und der Fährmann Vasudeva prägten ihn(S.91). Vasudeva lernte ihm auf den Fluss zu hören in ihn hinein zu gehen. Das Zuhören, eine weiter Fähigkeit, welche Siddhartha in dieser Rolle erlernt(S.91). Er lebt wiederum ein einfaches Leben, ohne viel Luxus und Dinge, die nicht zum Leben benötigt werden, eine Zeit vergleichbar mit der des Samana. Während seiner Zeit wird er auch zum Vater. Das Verschwinden kurze Zeit nach der ersten Begegnung trifft ihn hart und er versteht plötzlich, was es heisst, ein besorgter Vater zu sein, er versteht die Kindermenschen. Er begreift den Prozess der Loslösung (S.105) . All diese Dinge die er erlernt, erfahren und gespürt hat brachten ihn in seine letzte Phase, die des Vollendeten. (S.115) Er sieht es vor sich, alles fliesst ineinander, alles ist eine Einheit und "alle Stimmen zusammen ein einziges Wort, Om: die Vollendung."(S.116)Nun ist er am Ziel seiner Reise und trifft noch seinen Jugendfreund Govinda. Diesem versucht er dies weiter zu geben, das er weiss, doch seine Weisheit kann er nicht weitergeben: "Wissen kann man mitgeben, Weisheit aber nicht." (S.120). Siddhartha kann in sich gehen nachdem er seine Lehre gefunden hat: „Die Liebe, o Govinda, scheint mir vor allem die Hauptsache zu sein. Die Welt zu durchschauen , sie zu erklären, sie zu verachten, mag grosser Denker Sache sein. Mir aber liegt einzig daran, die Welt lieben zu können, sich nicht zu verachten, sie und mich nicht zu hassen, sie und mich und alle Wesen mit Liebe und Bewunderung und Ehrfurcht betrachten zu können.“ (S.124)
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Siddhartha fünf verschiedene Rollen eingenommen hat und in gewissen Rollen hat er mehrere verschiedene Aufgaben zu bewältigen, wie jene des Vaters in der Rolle des Fährmanns. In jedem Lebensabschnitt hat er gelernt, einmal theoretisch (geistig-religiös), ein anderes Mal praktisch (sinnlich-weltlich) oder Zwischenmenschlich. Zur Vollendung brachten ihn am Ende alle die Erfahrungen zusammen und er wurde zum Erleuchteten.
" Sein Ziel zieht ihn an sich, denn er (Siddhartha) lässt nichts in seine Seele ein, was de Ziel widerstreben könnte." (Zitat Siddhartha; S.58)
Nachdem sich die Geschichte verbreitet, ein Mann namens Gotoma sei es gelungen, die Vollendung zu erreichen, machen sich Siddhartha und Govinda auf die Suche nach eben genanntem. Govinda entschliesst sich Gotoma anzuschliessen, doch Siddhartha trennt sich von Givinda und der Gruppe, er weiss, sein inneres Ich würde nie zur Ruhe kommen, wenn er sich ebenfalls anschliessen würde (S.35). Die nächste Etappe in seinem Leben beginnt, als er die Stadt betritt; er wird zum Kindermenschen. So nennt er die dem Weltlichen ergebenen Menschen, welche im krassen Gegensatz steht zum Leben des Samanas (S.67). Er versetzte sich in ein Leben der Lüste, erarbeitet Reichtum, erlebt das Gefühl von Macht und und Wollust und bleibt trotzdem immer Samana, obwohl er sich auch diesem Leben voll hingibt. (S.67) Siddhartha lernt „Spiel der Liebe“, welches ihm Kamala beibringt. In der Rolle des Kindermenschen wird er zum Kaufmann, zum Händler, der es verstand Gewinn zu erzielen, obwohl er sich nicht darum schert (S.62) und dennoch gelingt es ihm durch seine Ruhe, die er noch aus seiner Zeit als Samana in sich hat, die richtige Entscheidung zu treffen. Doch wie erwähnt, er bleibt Samana und dies bemerkt Kamala und auch Siddhartha. Ohne ein Wort zu sagen lässt er sein „Leben“ hinter sich und zieht weiter und weiter bis er einen bekannten Fährmann trifft. Dieser hat ihm bei der ersten Überquerung des Flusses, damals in umgekehrter Richtung, prophezeit, dass er dereinst zurückkehren werde.
Nun beginnt die Zeit als Fährmann, die ihm schlussendlich zum Vollendeten macht. Das Wassers des Flusses und der Fährmann Vasudeva prägten ihn(S.91). Vasudeva lernte ihm auf den Fluss zu hören in ihn hinein zu gehen. Das Zuhören, eine weiter Fähigkeit, welche Siddhartha in dieser Rolle erlernt(S.91). Er lebt wiederum ein einfaches Leben, ohne viel Luxus und Dinge, die nicht zum Leben benötigt werden, eine Zeit vergleichbar mit der des Samana. Während seiner Zeit wird er auch zum Vater. Das Verschwinden kurze Zeit nach der ersten Begegnung trifft ihn hart und er versteht plötzlich, was es heisst, ein besorgter Vater zu sein, er versteht die Kindermenschen. Er begreift den Prozess der Loslösung (S.105) . All diese Dinge die er erlernt, erfahren und gespürt hat brachten ihn in seine letzte Phase, die des Vollendeten. (S.115) Er sieht es vor sich, alles fliesst ineinander, alles ist eine Einheit und "alle Stimmen zusammen ein einziges Wort, Om: die Vollendung."(S.116)Nun ist er am Ziel seiner Reise und trifft noch seinen Jugendfreund Govinda. Diesem versucht er dies weiter zu geben, das er weiss, doch seine Weisheit kann er nicht weitergeben: "Wissen kann man mitgeben, Weisheit aber nicht." (S.120). Siddhartha kann in sich gehen nachdem er seine Lehre gefunden hat: „Die Liebe, o Govinda, scheint mir vor allem die Hauptsache zu sein. Die Welt zu durchschauen , sie zu erklären, sie zu verachten, mag grosser Denker Sache sein. Mir aber liegt einzig daran, die Welt lieben zu können, sich nicht zu verachten, sie und mich nicht zu hassen, sie und mich und alle Wesen mit Liebe und Bewunderung und Ehrfurcht betrachten zu können.“ (S.124)
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Siddhartha fünf verschiedene Rollen eingenommen hat und in gewissen Rollen hat er mehrere verschiedene Aufgaben zu bewältigen, wie jene des Vaters in der Rolle des Fährmanns. In jedem Lebensabschnitt hat er gelernt, einmal theoretisch (geistig-religiös), ein anderes Mal praktisch (sinnlich-weltlich) oder Zwischenmenschlich. Zur Vollendung brachten ihn am Ende alle die Erfahrungen zusammen und er wurde zum Erleuchteten.
" Sein Ziel zieht ihn an sich, denn er (Siddhartha) lässt nichts in seine Seele ein, was de Ziel widerstreben könnte." (Zitat Siddhartha; S.58)