Wie verändert sich Siddhartas Auffassung der Weisheit und Wissen im Laufe seines Lebens?
Weisheit. Es bezeichnet ein tiefgehendes Verständnis von Zusammenhängen in Natur, Leben und Gesellschaft, sowie die Fähigkeit, bei Problemen und Herausforderungen die jeweils schlüssigste und sinnvollste Handlungsweise zu erkennen (Wiki, Weisheit).
Siddharta und seine Suche nach dem Atman bringt ihn oft in eine Konfrontation mit dem Worte Weisheit. Zu Beginn der Geschichte bietet er seinem Vater die Stirn, um mit seinem Einverständnis seine Zukunft als Brahmane hinzuschmeissen und zu den Samanas zu gehen. Denn nur wenn er ihre Lehren von Denken, Fasten und Warten erlernt, nur wenn er sich durch Meditationstechniken von den Begehrlichkeiten ablenken/befreien kann, erst dann wird er ein Weiser sein und das Nirwana erlangen. Jedoch erkennt er, dass Atman, das Wissen, nicht so einfach zu erlernen ist.
Es gibt, so glaube ich, in der Tat jenes Ding nicht, dass wir ´Lernen´ nennen. Es gibt, o mein Freund, nur ein Wissen, das ist überall, das ist Atman, das ist in mir und in dir und in jedem Wesen. Und so beginne ich zu glauben: dies Wissen hat keinen ärgeren Feind als das Wissenwollen, als das Lernen. (S.22)
Also zieht der junge Siddharta weiter mit seinem Freunde Govinda, mit dem Ziel, Gotama, den Buddha zu erreichen. „[…]gerne möchten wir erfahren, wo Buddha weilt, der Ehrwürdigste, […] um ihn, den Vollendeten, zu sehen und die Lehre aus seinem Munde zu vernehmen.“(S.27). Doch auch er, der Vollendete, der Finder des Atmans, vermag es nicht, Siddharta gänzlich zu beeindrucken. Gotama erklärt in seinem Gespräch mit ihm, dass seine Lehre nicht dazu da ist, weise Menschen zu erschaffen. Er lehrt die Erlösung vom Leiden und nichts anderes. „Klug weisst du zu reden, mein Freund. Hüte dich vor allzu grosser Klugheit!“(Gotama zu Siddharta, S.36). Durch das Gespräch mit Gotama erkennt Siddharta, dass die Erleuchtung nur durch eigene Erfahrung erreichbar ist und zieht weiter. Nun begreift Siddharta, dass ein Wunsch in ihm nicht mehr vorhanden war: Der Wunsch, Lehrer zu haben und Lehren zu hören. Denn nicht einmal die Lehre des Buddhas, den Heiligsten, konnte er annehmen.
Siddharta denkt nach. Er stellt mit Entsetzen fest, dass er über kein Ding in der Welt weniger weiss als über sich selbtst. So beschliesst er, die Welt zum ersten Mal in seinem Leben richtig zu betrachten.“Schön war die Welt, bunt war die Welt, seltsam und rätselhaft war die Welt! […] und inmitten er, Siddharta, der Erwachende, auf dem Wege zu sich selbst.“(S.38-39) Dieser Wandel zeigt nun deutlich, dass Siddharta seinen Wissensdurst nicht mehr mit Lehren, sondern mit seinen eigenen Erfahrungen stillen will. Nun ist er offen für die Erleuchtung.
Bei Kamala und Kamaswami erlernt er durch seine Erfahrungen die Kunst der Liebe, die Sinnlichkeit, Sexualität und die Erfüllung der materiellen Wünsche. Der Traum mit Kamalas Vogel lässt Siddharta jedoch wieder erwachen. Er begreift, dass seine jetzige Lebensart nur das Sansara, der ewige Kreislauf ist. Er spielte ein Spiel ohne Ende, dass Siddharta nicht mehr spielen könne. So beschliesst er, Abschied von seinem alten Leben zu nehmen. Seine Weisheit entwickelt sich also weiter, denn er kann fast alles loslassen.
Siddharta ist nun wieder ganz leer, er möchte nicht mehr leben und versucht, sich in einem Fluss zu ertränken. „So also stand es um ihn, so verloren war er, so verirrt und von allem Wissen verlassen, […]“(S.78) Nur ist genau dieser Fluss sein späterer und einziger Lehrer. Er lernt schon hier, dass der Tod ihm nicht helfen würde und entdeckt neuen Lebenswillen.
„Ich habe durch so viel Dummheit, durch so viel Laster, durch so viel Irrtum, durch so viel Ekel und Enttäuschung und jammer hindurchgehen müssen, bloss um wieder ein Kind zu werden und neu anfangen zu können. […] Ich habe Verzweiflung erleben müssen, ich habe hinabsinken müssen bis zum törichtesten aller Gedanken, zum Gedanken des Selbstmordes, um Gnade erleben zu können, um wieder Om zu vernehmen, um wieder richtig schlafen und richtig erwachen zu können."
Jetzt gelangt er zu seinen Meisterjahren bei Vasudeva, dem Fährmann. Siddharta erkennt den Fluss als seinen einzigen Lehrer und lernt so viel von ihm, von seinem Lachen, von seinen tausend Stimmen, von seinem Om.
Am Ende seines Lebens, als er ein Vollendeter war, erkennt Siddharta endlich, was Weisheit und Wissen ist, das ganze Leben lang war er auf der Suche nach dem Ziel, nach der Erlösung, ohne zu wissen, was Finden heisst. Es heisst nämlich offen stehen, frei sein, kein Ziel haben.
Siddharta und seine Suche nach dem Atman bringt ihn oft in eine Konfrontation mit dem Worte Weisheit. Zu Beginn der Geschichte bietet er seinem Vater die Stirn, um mit seinem Einverständnis seine Zukunft als Brahmane hinzuschmeissen und zu den Samanas zu gehen. Denn nur wenn er ihre Lehren von Denken, Fasten und Warten erlernt, nur wenn er sich durch Meditationstechniken von den Begehrlichkeiten ablenken/befreien kann, erst dann wird er ein Weiser sein und das Nirwana erlangen. Jedoch erkennt er, dass Atman, das Wissen, nicht so einfach zu erlernen ist.
Es gibt, so glaube ich, in der Tat jenes Ding nicht, dass wir ´Lernen´ nennen. Es gibt, o mein Freund, nur ein Wissen, das ist überall, das ist Atman, das ist in mir und in dir und in jedem Wesen. Und so beginne ich zu glauben: dies Wissen hat keinen ärgeren Feind als das Wissenwollen, als das Lernen. (S.22)
Also zieht der junge Siddharta weiter mit seinem Freunde Govinda, mit dem Ziel, Gotama, den Buddha zu erreichen. „[…]gerne möchten wir erfahren, wo Buddha weilt, der Ehrwürdigste, […] um ihn, den Vollendeten, zu sehen und die Lehre aus seinem Munde zu vernehmen.“(S.27). Doch auch er, der Vollendete, der Finder des Atmans, vermag es nicht, Siddharta gänzlich zu beeindrucken. Gotama erklärt in seinem Gespräch mit ihm, dass seine Lehre nicht dazu da ist, weise Menschen zu erschaffen. Er lehrt die Erlösung vom Leiden und nichts anderes. „Klug weisst du zu reden, mein Freund. Hüte dich vor allzu grosser Klugheit!“(Gotama zu Siddharta, S.36). Durch das Gespräch mit Gotama erkennt Siddharta, dass die Erleuchtung nur durch eigene Erfahrung erreichbar ist und zieht weiter. Nun begreift Siddharta, dass ein Wunsch in ihm nicht mehr vorhanden war: Der Wunsch, Lehrer zu haben und Lehren zu hören. Denn nicht einmal die Lehre des Buddhas, den Heiligsten, konnte er annehmen.
Siddharta denkt nach. Er stellt mit Entsetzen fest, dass er über kein Ding in der Welt weniger weiss als über sich selbtst. So beschliesst er, die Welt zum ersten Mal in seinem Leben richtig zu betrachten.“Schön war die Welt, bunt war die Welt, seltsam und rätselhaft war die Welt! […] und inmitten er, Siddharta, der Erwachende, auf dem Wege zu sich selbst.“(S.38-39) Dieser Wandel zeigt nun deutlich, dass Siddharta seinen Wissensdurst nicht mehr mit Lehren, sondern mit seinen eigenen Erfahrungen stillen will. Nun ist er offen für die Erleuchtung.
Bei Kamala und Kamaswami erlernt er durch seine Erfahrungen die Kunst der Liebe, die Sinnlichkeit, Sexualität und die Erfüllung der materiellen Wünsche. Der Traum mit Kamalas Vogel lässt Siddharta jedoch wieder erwachen. Er begreift, dass seine jetzige Lebensart nur das Sansara, der ewige Kreislauf ist. Er spielte ein Spiel ohne Ende, dass Siddharta nicht mehr spielen könne. So beschliesst er, Abschied von seinem alten Leben zu nehmen. Seine Weisheit entwickelt sich also weiter, denn er kann fast alles loslassen.
Siddharta ist nun wieder ganz leer, er möchte nicht mehr leben und versucht, sich in einem Fluss zu ertränken. „So also stand es um ihn, so verloren war er, so verirrt und von allem Wissen verlassen, […]“(S.78) Nur ist genau dieser Fluss sein späterer und einziger Lehrer. Er lernt schon hier, dass der Tod ihm nicht helfen würde und entdeckt neuen Lebenswillen.
„Ich habe durch so viel Dummheit, durch so viel Laster, durch so viel Irrtum, durch so viel Ekel und Enttäuschung und jammer hindurchgehen müssen, bloss um wieder ein Kind zu werden und neu anfangen zu können. […] Ich habe Verzweiflung erleben müssen, ich habe hinabsinken müssen bis zum törichtesten aller Gedanken, zum Gedanken des Selbstmordes, um Gnade erleben zu können, um wieder Om zu vernehmen, um wieder richtig schlafen und richtig erwachen zu können."
Jetzt gelangt er zu seinen Meisterjahren bei Vasudeva, dem Fährmann. Siddharta erkennt den Fluss als seinen einzigen Lehrer und lernt so viel von ihm, von seinem Lachen, von seinen tausend Stimmen, von seinem Om.
Am Ende seines Lebens, als er ein Vollendeter war, erkennt Siddharta endlich, was Weisheit und Wissen ist, das ganze Leben lang war er auf der Suche nach dem Ziel, nach der Erlösung, ohne zu wissen, was Finden heisst. Es heisst nämlich offen stehen, frei sein, kein Ziel haben.